
Im gemeinsamen Gottesdienst der St. Sixti- und Corvinusgemeinde in Northeim wird die neue Osterkerze in St. Sixti in der Osternacht entzündet.
Die Feier wird gestaltet von Pastor Christian Völckers und der Kantorei unter Leitung von Landeskirchenmusikdirektor Benjamin Dippel.
Die Osterkerze - ein leuchtendes Symbol für die Auferstehung
von Jan von Lingen
Neben den Kerzen auf dem Altar, die in jedem Gottesdienst entzündet werden, gibt es in vielen Gemeinden noch eine große Kerze auf einem eigenen Ständer. Die Kerze ist mit seltsamen Symbolen verziert ist: Auf der Kerze ist ein großes Kreuz zu sehen, dazu zwei Buchstaben: Ein großes A und ein nach unten geöffnetes O. Dies sind der erste und der letzte Buchstabe im griechischen Alphabet, Alpha und Omega. In dieser Sprache wurde das Neue Testament geschrieben – und damit auch die Geschichte von der Auferstehung von Jesus.
Für die Auferstehung ist die große Kerze ein Sinnbild. Denn sie ist die Osterkerze. Auf ihr ist auch die Jahreszahl zu sehen, denn in der Regel wird sie jedes Jahr erneuert und erstmals zum Osterfest angezündet.
Schon seit 1600 Jahren gibt es diesen Brauch, der in alten Schriften belegt ist. Besonders eindrücklich ist, wenn die leuchtende Osterkerze in der Osternacht in eine völlig dunkle Kirche getragen wird. Dabei singt der Liturg, der sie trägt, die lateinischen Worte „Lumen Christi“, die Gemeinde antwortet mit der Übersetzung „Christus ist das Licht“. Die Bedeutung ist klar: Der Auferstandene leuchtet auch in unsere, manchmal so dunkle Zeit.
Sonst steht die Osterkerze kaum beachtet in der Nähe des Taufbeckens. Dort brennt sie allerdings, wenn ein Kind getauft wird, weil dann die kleine Taufkerze am großen Osterlicht entzündet wird.
Auch wenn eine Trauerfeier in der Kirche stattfindet, leuchtet die Osterkerze, sie steht dann direkt neben dem Sarg – als Erinnerung an die Auferstehung.
Übrigens sind nicht alle Gemeinden so genau. In vielen evangelischen und einigen katholischen Kirchen leuchtet die Osterkerze auch das ganze Jahr über und in jedem Gottesdienst. Denn schließlich ist der Auferstandene ja immer unter uns.